Fährtenkunde

Trittsiegel

Die Trittsiegel von Luchsen sehen denen der Hauskatzen sehr ähnlich, nur sind sie deutlich größer (6-9 cm im Durchmesser). Durch die Fähigkeit, die Pfote je nach Untergrund weit zu spreizen, variiert die Größe des Pfotenabdrucks sogar von ein und demselben Luchs beträchtlich.
Die Trittsiegel sind meist relativ rund, d. h. ungefähr so breit wie hoch. Die Vorderpfoten sind etwas größer als die Hinterpfoten.

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Die beiden mittleren Zehen sind leicht versetzt.

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Das gesamte Trittsiegel wirkt sehr rund.

Charakteristische Merkmale einer Luchspfote

Abdrücke von Luchspfoten.

Dieses Bild zeigt die Abdrücke aller vier Pfoten: unten die etwas größeren Vorderpfoten, oben die beiden Hinterpfoten.

Abdrücke von Luchspfoten.

Die vier Zehenballen stehen versetzt zueinander. Die drei äußeren Zehenballen bilden einen halbmondförmigen Bogen.

Luchspfote mit Maßband

An den Pfoten sieht man schön die versetzte Stellung der Zehenballen.

Die Zehenballen selbst sind elliptisch geformt. Der Abstand zwischen den vier Zehenballen und dem Hauptballen ist relativ groß; größer als beispielsweise bei einer Hundepfote.

Krallenabdrücke und Spurverlauf

Luchsspur mit Krallenabdrücken
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Die Krallen sind nur selten zu sehen.

Normalerweise erkennt man im Pfotenabdruck keine Krallen. Jedoch gibt es dabei immer wieder Ausnahmen, so dass erst die Begutachtung von mehreren Trittsiegeln in Kombination mit der Bewertung des gesamten Spurverlaufs eine relativ sichere Zuordnung erlaubt.

Die Luchsspur verläuft wie eine Linie im Schnee.

Luchse bewegen sich in der Regel sehr zielgerichtet und geradlinig im Gelände.
Die normale Gangart ist der Schritt, sie „schnüren“ dabei ähnlich wie ein Fuchs, d.h. die Hinterpfote tritt in den Abdruck der Vorderpfote (Tritt-in-Tritt). Die Schrittlänge im Schritt beträgt meist 80 cm.

Die Luchsspur verläuft wie eine Linie im Schnee.

Hunde dagegen pendeln oft hin und her, sie laufen sehr unstet und wechseln oft die Gangart (Schritt, Trab, Galopp). Rechts im Bild dagegen die relativ geradlinige Spur des Hundebesitzers.

Baumstämme und Wurzelteller

Luchse suchen oft geradlinige Strukturen wie umgestürzte Bäume oder Steinmauern im Wald auf und balancieren darauf entlang. Dieses Verhalten zeigen Hunde oder Füchse nur sehr selten.

Markierungsstellen von Luchsen, Füchsen und Hunden sind – abgesehen vom unterschiedlichen Geruch – bei guten Spurbedingungen daran zu erkennen, dass sowohl Luchs-männchen als auch -weibchen ihr Hinterteil in Richtung des zu markierenden Objektes drehen, während Hunde und Füchse seitlich das Bein heben.

Luchse steuern gezielt optisch auffällige Objekte im Revier an und markieren sie – wie beispielsweise diesen Wurzelteller.

Verwechslungen nicht ausgeschlossen

Hundepfoten haben sowohl vorne als auch hinten parallel zueinander stehende Zehenballen. Bei den meisten Hunderassen drücken sich die Krallen deutlich ab. Diese Merkmale haben alle hundeartigen Tiere (Caniden) wie Hund, Wolf und Fuchs gemeinsam.

Neben den deutlich sichtbaren Krallenabdrücken sind die großen und nicht gegeneinander versetzten Zehenballen deutliches Indiz für eine Hundespur.

Füchse schnüren ähnlich wie Luchse, haben aber deutlich kleinere Pfoten und auch kürzere Beine. Der Schrittabstand ist dadurch deutlich kleiner. Ihre Spur zeigt ebenfalls die parallel zueinander stehenden Zehen-ballen und in der Regel die Krallen.

Genau hinschauen und mehrere Trittsiegel ausgehen

Auch die Spuren von Hasen werden gerne mit Luchstrittsiegeln verwechselt. Gerade wenn sich nur die großen Hinterpfoten in den Schnee eindrücken und damit der typische Hasensprung nicht mehr ersichtlich ist, wird es tatsächlich schwierig.

Bei höherem Pulverschnee können auch Marderspuren luchsähnlich aussehen. Wenn der lockere Schnee in die Doppelspur des Marders hineinfällt, sieht der Abdruck der beiden Marderpfoten schnell aus wie ein einziges großes Trittsiegel eines Luchses.

Ähnlich verhält es sich mit Wildschweinfährten. Fällt lockerer Schnee in die Spur zurück, passen Größe und Schrittabstand gut zu einem Luchs.

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