Am 14. November wurde gegen 5.45 Uhr auf der B11 nördlich von Grafling ein ca. 2,5-jähriges Luchsmännchen überfahren. Es wollte offensichtlich die Bundesstraße in Höhe Hochbühl überqueren als es von einem Kleintransporter erfasst wurde. Die Kollision mit dem Fahrzeug war für den Luchs sofort tödlich.
Die Bundesstraße B11 zwischen Grafling und Ruhmannsfelden im Landkreis Deggendorf durchschneidet einen großen Waldkorridor im vorderen Bayerischen Wald. Die ausgedehnten Wälder dort dienen Luchsen nicht nur als Dauerlebensraum, sondern sind auch Zugachse für junge abwandernde Tiere.
Bereits im Jahr 2007 wurde deshalb bei den ersten Ausbaumaßnahmen der B11 von der Naturschutzbehörde eine Grünbrücke gefordert. Sie hätte auch anderen Wildtieren ein gefahrloses Überqueren der Bundesstraße ermöglicht. Das Straßenbauamt wollte jedoch nicht darauf eingehen, obwohl das Tötungsrisiko für Luchse durch den Ausbau erheblich gestiegen ist.
Erst im Jahr 2020 wurde fast an der gleichen Stelle wie jetzt, ein Luchs angefahren. Er lief noch humpelnd weg, aber die zugefügten Verletzungen führen meist früher oder später zum Tod des Luchses.
