Am 30. Juni wurde eine junge Luchsin auf der Autobahn A93 nördlich der Anschlussstelle Falkenberg, Landkreis Tirschenreuth, von einem vorbeifahrenden Autofahrer gemeldet. Er hielt das Tier zunächst für einen Fuchs, die Verkehrspolizei konnte dann vor Ort einen Luchs identifizieren. Die massiven Verletzungen, die sich bei der Erstuntersuchung des Tieres offenbarten, ließen keinen Zweifel an einem Zusammenstoß mit einem Fahrzeug, der für das subadulte Tier sofort tödlich gewesen sein musste.
Autobahnen sind neben Bundesstraßen wegen des starken Verkehrstroms nahezu unüberwindbare Barrieren für Wildtiere. Sie kammern die Lebensräume von hochmobilen Tierarten wie Luchs oder Rotwild. Manchmal halten auch die errichteten Wildschutzzäune das Tier nicht von einem Querungsversuch ab. Eine Autobahn oder Bundesstraße lebend zu überwinden, gleicht dann einem Glücksspiel.
Die junge, ca. 12 Monate alte Luchsin stammte sehr wahrscheinlich aus dem nahegelegenen Steinwald und schlug fatalerweise eine nach Osten gerichtete Abwanderungsroute ein. Für das nur kleine Luchsvorkommen im Steinwald und Fichtelgebirge ist das ein herber Verlust.
